Am 31. Dezember berichtete PANews, dass Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin einen Artikel mit dem Titel „Balance of Power" veröffentlichte, in dem er die Beziehung zwischen Macht und gegenseitiger Kontrolle untersucht. Vitalik weist darauf hin, dass viele Krypto-Projekte während ihrer Entwicklung oft ausschließlich auf ihr „Geschäftsmodell" fokussiert sind – wie kontinuierlich Ressourcen zur Unterstützung des Teambetriebs erworben werden können – während sie das ebenso entscheidende „dezentrale Modell" vernachlässigen – wie eine übermäßige Machtkonzentration innerhalb des Projekts selbst und potenzielle systemische Risiken vermieden werden können. Er argumentiert, dass Dezentralisierung in einigen Szenarien natürlicherweise leichter zu erreichen ist. Zum Beispiel macht das Fehlen eines klaren zentralisierten Kontrollpunkts in Sprachsystemen wie Englisch oder offenen Protokollen wie TCP, IP und HTTP es für eine einzelne Entität schwierig, eine monopolistische Dominanz zu erlangen. In anderen Anwendungsfällen erfolgt Dezentralisierung jedoch nicht natürlich, sondern erfordert bewusstes institutionelles und architektonisches Design durch das Projektteam.
Vitalik betonte, dass es eine entscheidende Herausforderung sein wird, mit der sich die Krypto-Industrie über einen beträchtlichen Zeitraum auseinandersetzen muss, wie die Flexibilität und Effizienz der Zentralisierung erreicht werden kann, ohne deren Nachteile in Kauf zu nehmen. Er forderte Projekte auf, ihre Machtstrukturen zu überdenken und „Dezentralisierung" zu einem ebenso wichtigen Designziel wie ihre Geschäftsmodelle zu machen.

