Als ich kurz nach den Feiertagen auf die Kurstafel geschaut habe, konnte ich es kaum glauben: Gold minus 3 %, Silber minus 7 %, Platin und Palladium sogar im zweistelligen Minusbereich. Für viele war das ein Schock – für mich kam es nicht ganz überraschend.
Die Bewegungen am Edelmetallmarkt wirken auf den ersten Blick dramatisch, aber sie lassen sich erklären. Ich sehe hier vor allem eine Kombination aus technischer Marktbereinigung, saisonalen Effekten und einer vorübergehenden geopolitischen Entspannung.
Das Jahresende ist traditionell eine Zeit, in der viele Investoren ihre Positionen überdenken. Nach der starken Rally der vergangenen Wochen war klar, dass einige Marktteilnehmer ihre Gewinne realisieren würden.
Das ist nichts Ungewöhnliches – gerade bei institutionellen Anlegern gehört das sogenannte „Window Dressing“ zum Standard: Positionen werden geschlossen oder angepasst, um Bilanzen zu optimieren.
Was den Kursrutsch diesmal besonders heftig gemacht hat, ist die geringe Liquidität zwischen den Jahren. In dieser ruhigen Phase treffen Verkaufsorders auf wenige Käufer, was selbst kleine Bewegungen schnell eskalieren lässt.
Ich habe diese Situation in den letzten Jahren öfter beobachtet – und ich habe gelernt, genau dann ruhig zu bleiben, wenn andere nervös werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt sind technische Faktoren. Als wichtige Unterstützungsmarken bei Gold und Silber gefallen sind, wurden automatische Stop-Loss-Orders ausgelöst. Diese Verkaufsorders haben die Abwärtsbewegung beschleunigt – ein typisches Phänomen in volatilen Märkten wie den Edelmetallen.
Besonders bei Palladium war die Dynamik extrem, was den starken Kursverfall erklärt.
Natürlich spielt auch die geopolitische Lage eine Rolle. Der Markt scheint aktuell eine gewisse Entspannung globaler Konflikte einzupreisen. Dadurch sinkt kurzfristig die Nachfrage nach sicheren Häfen wie Gold. Plattformen wie Polymarket zeigen bereits eine Anpassung der Erwartungen, was sich auch in den Preisen niederschlägt.
Aber aus meiner Sicht sind die grundlegenden Risiken nicht verschwunden – sie wurden nur kurz verdrängt. Inflation, Verschuldung und geopolitische Unsicherheiten bleiben langfristig bestehen. Genau deshalb sehe ich Edelmetalle weiterhin als wichtige Beimischung in jedem diversifizierten Portfolio.
Ich bleibe trotz der aktuellen Rücksetzer entspannt. Solche Bewegungen gehören dazu – gerade in einem Umfeld, das durch Unsicherheit geprägt ist. Für langfristige Anleger wie mich bieten solche Phasen sogar gute Einstiegsmöglichkeiten, vorausgesetzt, man kennt den Markt und bleibt sachlich.
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