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Krypto-Gigant und Zahlungsdienst starten Partnerschaft – das steckt dahinter

Während der Weihnachtsmann seine Liste abarbeitet, legt Klarna etwas ganz anderes unter den Baum: einen klaren Schritt in Richtung Kryptowährungen.

Das schwedische Zahlungsunternehmen, bekannt für das „Jetzt kaufen, später bezahlen“-Modell, kündigte am Freitag eine Kooperation mit Coinbase an, um mithilfe von Stablecoins Kapital von institutionellen Investoren zu beschaffen.

Es handelt sich dabei nicht um ein Verbraucherprodukt, sondern um eine neue Form der Unternehmensfinanzierung. Dieses Vorgehen ist ein deutliches Signal dafür, dass Stablecoins für FinTech-Unternehmen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Doch wie könnte diese Partnerschaft die Kryptoindustrie verändern?

Stablecoins für institutionelle Investoren

In Zusammenarbeit mit Coinbase will Klarna kurzfristige Finanzierungen in Form von USDC aufnehmen. Anstelle traditioneller Kredite oder Anleihen richtet sich das Unternehmen gezielt an institutionelle Kapitalgeber, die über eine Krypto-Infrastruktur Mittel bereitstellen.

Die gesamte technische Abwicklung erfolgt über die Plattform von Coinbase, die bereits seit geraumer Zeit Kryptodienstleistungen für Großunternehmen weltweit anbietet.

Für Klarna ist dies kein Ersatz für bestehende Finanzierungsquellen, sondern eine zusätzliche Ebene zu der bisherigen Finanzierungsmischung aus Kundeneinlagen, langfristigen Schuldtiteln und Commercial Paper. Laut CFO Niclas Neglén eröffnet dieser Ansatz völlig neue Wege:

Die Wahl von Coinbase als Partner ist dabei kein Zufall: Die Börse unterstützt mittlerweile Hunderte von Unternehmen mit Verwahr- und blockchainbasierten Finanzdienstleistungen.

Klarna betritt die Kryptobühne

Bereits im vergangenen Monat brachte Klarna eine eigene, an den US-Dollar gekoppelte Stablecoin mit dem Namen KlarnaUSD auf den Markt.

Damit wurde Klarna zum ersten Zahlungsdienstleister für Verbraucher, der einen eigenen Token auf Tempo, einer neuen Layer-1-Blockchain von Stripe und Paradigm, veröffentlichte. Die Stablecoin befindet sich derzeit noch im Testnetz, der Start im Mainnet ist für 2026 geplant.

In den USA hat die Verabschiedung des GENIUS Act im Sommer für klare gesetzliche Rahmenbedingungen rund um Stablecoins gesorgt. Diese regulatorische Sicherheit hat zahlreiche neue Krypto-Initiativen angestoßen.

So treibt beispielsweise PayPal die Einführung seiner eigenen Stablecoin PYUSD voran, die für internationale Zahlungen und Geschäftstransaktionen gedacht ist – trotz eines kürzlich geschehenen, kostspieligen Fehlers.

Darüber hinaus arbeitet Klarna gemeinsam mit Privy an einer Krypto-Wallet, die digitale Assets für ein breiteres Publikum zugänglich machen soll. Die Wallet befindet sich allerdings noch in der Entwicklungsphase, ein Veröffentlichungsdatum steht noch nicht fest.

Was bedeutet die Klarna–Coinbase-Partnerschaft für die Kryptoindustrie?

Klarna zeigt mit der Entwicklung einer eigenen Stablecoin, der Aufnahme von institutionellen Finanzierungsmodellen via USDC und den Partnerschaften mit Coinbase und Stripe, dass es Kryptowährungen nicht als kurzfristigen Trend, sondern als zukünftige Finanzinfrastruktur betrachtet.

Diese Entwicklung signalisiert einen klaren Wandel: Stablecoins bewegen sich aus der Nische heraus und werden zu ernstzunehmenden Zahlungs- und Finanzierungsmitteln.

Gleichzeitig schafft diese Art von institutioneller Nutzung einen Reifungsdruck auf die gesamte Branche – etwa im Hinblick auf Regulierung, Standards, Compliance und Transparenz.

Kurz gesagt: Klarna trägt dazu bei, Kryptowährungen von spekulativen Assets zu einer soliden, finanzwirtschaftlichen Basis für Zahlungsverkehr und Kapitalbeschaffung weiterzuentwickeln.

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