Der Kryptomarkt startete ins Wochenende mit einem auffallend ruhigen Gefühl. Kein später Sonntags-Dump, keine plötzliche Panik, und sogar die gesamte Marktkapitalisierung kletterte erneut über die Grenze von 3 Billionen Dollar (2,56 Billionen Euro).
Mit Weihnachten vor der Tür ist die Handelswoche kurz, aber dennoch stehen einige Wirtschaftsdaten auf der Agenda, die Einfluss auf die Stimmung und den Kurswert von Bitcoin (BTC) und anderen Kryptowährungen haben könnten.
Obwohl die Agenda diese Woche weniger voll aussieht als üblich, gibt es zwei Berichte, auf die Trader besonders achten.
Später heute erscheint die PCE-Inflationsdaten für Oktober. Dies ist neben dem Verbraucherpreisindex (CPI) eine der bevorzugten Kennzahlen der US-Notenbank (Federal Reserve), um die Inflation zu verfolgen.
Der Bericht gibt Einblick in Preisentwicklungen und Konsumausgaben und kann damit Erwartungen rund um Zinssenkungen erneut anheizen oder dämpfen.
Am Dienstag folgt die US-BIP-Zahl für das dritte Quartal. Ökonomen rechnen mit einem Wachstum zwischen 3 und 3,5 Prozent, niedriger als die 3,8 Prozent des vorherigen Quartals.
Eine abkühlende Wirtschaft ist für Krypto oft ein doppeltes Signal: Weniger Wachstum ist schlechte Nachricht für risikoreiche Anlagen, erhöht aber auch die Chance auf eine lockerere Geldpolitik wie eine neue Zinssenkung.
Darüber hinaus kommen am Dienstag Zahlen zu neuen Hausverkäufen und Verbrauchervertrauen, während am Mittwoch die Bestellungen für langlebige Güter veröffentlicht werden. Keine explosiven Daten, aber in einem ruhigen Markt kann selbst eine kleine Überraschung Bewegung bringen.
Verschiedene Analysten sehen, dass makroökonomische Faktoren eine immer größere Rolle im Kryptobereich spielen.
Die Veröffentlichung eines Arbeitsmarktberichts oder von Inflationsdaten kann Einfluss auf den Kurs haben, weshalb Investoren zunehmend diese Zeitpunkte berücksichtigen.
Früher war die allgemeine Meinung, dass der Markt weitgehend von dem traditionellen Vierjahreszyklus von Bitcoin getrieben wird, dessen Motor das „Halving“ war. Das Halving ist der Moment, in dem die Belohnung für Miner halbiert wird.
Inzwischen wird diese Auffassung immer häufiger infrage gestellt. So erklärt Julien Bittel, Leiter der Forschung bei Global Macro Investor, dass der Vierjahreszyklus nicht durch das Halving, sondern durch den Refinanzierungszyklus der Staatsverschuldung getrieben wurde. Dieser sei nun durchbrochen, da die durchschnittliche Laufzeit der Staatsschulden zugenommen habe.
Markus Thielen hält weiterhin am Vierjahreszyklus fest, stellt aber ebenfalls fest, dass dieser nicht durch das Halving, sondern durch makroökonomische Faktoren getrieben wird. So werden politische Ereignisse wie die US-Zwischenwahlen immer wichtiger.
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