BlackRocks iShares Bitcoin Trust (IBIT) hat Deribit als führenden Handelsplatz für Bitcoin-Optionen überholt, ein Meilenstein, der die wachsende Rolle der Wall Street auf den Kryptomärkten widerspiegelt.
Das offene Interesse an IBIT-gebundenen Optionen lag nach dem Ablaufdatum am Freitag bei fast 38 Milliarden Dollar, verglichen mit 32 Milliarden Dollar bei Deribit, laut Bloomberg.
Diese Verschiebung kommt weniger als ein Jahr nach dem Start der IBIT-Optionen im November 2024. Deribit, gegründet im Jahr 2016 und lange Zeit der dominierende Offshore-Hub, hatte bis jetzt den Markt kontrolliert.
Diese Entwicklung markiert eine strukturelle Veränderung in der Art und Weise, wie Händler auf Bitcoin zugreifen. Zuvor dominierten Offshore-Börsen mit Fokus auf Hebel, aber jetzt fließt die Liquidität zunehmend in Richtung regulierter Produkte im Zentrum der US-Finanzmärkte.
IBIT ist mit mehr als 87 Milliarden Dollar an verwaltetem Vermögen zum weltweit größten Bitcoin-ETF geworden. Seine schnelle Expansion hat einen sich selbst verstärkenden Zyklus geschaffen. Steigende Liquidität zieht institutionelle Zuflüsse an, was wiederum eine tiefere Marktbeteiligung fördert.
Deribit bleibt bei Krypto-nativen Händlern beliebt. Die Plattform wurde im August für etwa 2,9 Milliarden Dollar von Coinbase übernommen, was ihren anhaltenden Wert widerspiegelt. Dennoch signalisiert der Verlust ihrer Führungsposition bei Optionen, wie schnell die traditionelle Finanzwelt Boden auf den Bitcoin-Märkten gewonnen hat.
IBIT wurde von BlackRock im Januar 2024 eingeführt und sollte Anlegern direktes Bitcoin-Engagement ohne die Hürden der Verwahrung oder Wallets bieten. Coinbase Prime verwaltet die Verwahrung für den ETF mit Berichtsstrukturen, die auf Mainstream-Investoren zugeschnitten sind.
Die Kostenstruktur des Fonds hat ebenfalls eine Rolle gespielt. Mit einer Kostenquote von 0,25%, die vorübergehend auf 0,12% für frühe Zuflüsse gesenkt wurde, wurde IBIT schnell zum am schnellsten wachsenden ETF der Geschichte. Er erreichte 70 Milliarden Dollar an Vermögenswerten in nur 341 Handelstagen.
Marktanalysten sagen, dass dieses Wachstum das Ökosystem neu gestaltet hat. Offshore-Handelsplätze ziehen immer noch spekulative Aktivitäten an, aber regulierte Produkte verankern jetzt den Großteil des institutionellen Interesses. Die Spaltung könnte zwei parallele Systeme schaffen, eines in der traditionellen Finanzwelt verwurzelt und ein anderes im dezentralen Handel.
Der Aufstieg des Optionsmarktes von IBIT hat seiner Einflussnahme eine weitere Ebene hinzugefügt. Für Schatzmeister und Vermögensverwalter erweist sich die Möglichkeit, Engagements über einen regulierten Handelsplatz abzusichern, als starker Anziehungspunkt.
Im Vergleich dazu basierte Deribits Dominanz auf Hochrisiko-Hebeln und globalen Händlern, die weniger Aufsicht suchten. Seine Anziehungskraft bleibt stark, aber sein Einfluss schwächt sich ab, da mehr Kapital zu US-gelisteten Strukturen tendiert.


